Workshop Industrie 4.0

Wo Unternehmen zur Schule gehen

An die 30 Fachleute von Ausbildungsfirmen des Modellbaus nahmen jetzt an einem Workshop der Technischen Schule Heidenheim (HEID TECH) teil. Schulleiter Markus Benkmann-Köhler bedankte sich bei den Teilnehmern: „Wir konnten mit Ihrer Unterstützung rund um unsere eigene computergesteuerte Fräsmaschine eine Fertigungskette aufbauen, die alle Prozesse des technischen Modellbaus einschließt. Insofern sind wir heute in der Lage, eine idealtypische Anlage für Industrie 4.0 zu simulieren.“

Volkmar Buck (Mitte), der an der HEID TECH Modellbau unterrichtet, erläutert, warum der Workshop so wichtig war: „Modellbaufirmen spezialisieren sich oft auf ein Glied in der Fertigungskette. Sie erleben das Zusammenspiel der verschiedenen Prozesse häufig nur dann, wenn etwas nicht so läuft wie geplant.“ Der Workshop solle daher den Partnern der Schule Gelegenheit geben, Verbesserungspotenzial zu erkennen, um bei ihrer Ausrichtung auf Industrie 4.0 vorne mit dabei zu sein, so Peter Baumgärtner (links) von der HEID TECH.

Am Beispiel der Fertigung eines Modells von einem Porsche 356, erlebten die Teilnehmer, wie integrierte Datenverarbeitung mit einer fünfachsigen Fräsmaschine funktioniert. Dazu gehören das Entwerfen, Herstellen passender Werkzeuge, Fräsen, Schlichten und Messen eines Werkstücks. Die Konstruktionsdaten des historischen Sportwagens hatte Jens Heilig (rechts) von der Firma TEBIS aus Planegg mitgebracht. Ob das Modell größer oder kleiner ausfällt, ist dann nur noch eine Sache der Einstellung – und der Zeit.

Es gibt in Baden-Württemberg nur drei berufliche Schulen, die angehende Modellbauer ausbilden, und zwar in Karlsruhe, Stuttgart und Heidenheim. Traditionell schicken die Firmen aus den Regionen Ostwürttemberg, Oberschwaben und Bodensee ihre Auszubildenden nach Heidenheim. Als sogenannte Landesbezirksfachklassen erhalten sie Blockunterricht an der Berufsschule und wohnen solange im Internat, genauer im Schwesternwohnheim des Kreiskrankenhauses.