Wie die Kosmonauten
Studienfahrt nach Toulouse
Klein, kleiner, winzig – so fangen Kosmonauten an, die zur Internationalen Raumstation ISS fliegen wollen. Sie trainieren dafür im wohl kleinsten Klassenzimmer der Welt, einer Sojus-Raumkapsel. In Toulouse lässt sich das ausprobieren.
Mit 24 Schülern der Jahrgangsstufe zwölf unternahm das Technische Gymnasium der HEID TECH eine Studienreise nach Toulouse. Es galt die Entwicklung der europäischen Luft- und Raumfahrt nachzuvollziehen. Auf dem Programm standen deshalb der Besuch des Weltraum-Erlebnisparks Cité de l’Espace und die Besichtigung der Airbus-Werke. Hoch her ging es auch auf dem Viaduc de Millau. Die Pfeiler der 2460 Meter langen Schrägseilbrücke über den Tarn erheben sich maximal bis zu 343 Metern. Damit sind sie Frankreichs höchste Bauwerke.
Neben der Technik kam die Geschichte nicht zu kurz. So erfuhren die Schüler in Albi, wie man mit Färberwaid blau machte und dabei reich werden konnte. Und dass sich der Begriff Ketzer von der einstigen Glaubensgemeinschaft der Katharer herleitet, die dort blutig verfolgt wurde.
Die Regierung entwickelte Toulouse Anfang des 20. Jahrhunderts gezielt zum Zentrum des Flugzeugbaus, weil die Stadt fernab der Frontlinien des ersten Weltkriegs lag. Mit der britisch-französischen Entwicklung des Überschall-Passagierflugzeugs Concorde mauserte sich die Stadt Ende der 60er Jahre von der Wiege zum Ehebett der europäischen Luft- und Raumfahrt.
Äußerlich wie ein Altglascontainer der ersten Generation hat es die Sojus-Kapsel doch in sich: Technik vom Feinsten. Damit gelangen drei Raumfahrer sicher zur Internationalen Raumstation ISS und wieder zurück.