Mittwoch, 22. Januar 2014

Spannende 90 Minuten Unterricht

Georg Elser im Mittelpunkt der Schule

Das gab es bislang an der HEID TECH noch nie: Quer durch die verschiedenen Schularten arbeiten die Schüler im Geschichtsunterricht am Thema Georg Elser und Widerstand im Dritten Reich.

Elser hatte an der Gewerblichen Schule 1922 als Jahrgangsbester die Gesellenprüfung im Schreinerhandwerk abgelegt. Er soll heute auch einen würdigen Platz an der HEID TECH bekommen. 1939 verübte Elser ein Sprengstoffattentat auf Adolf Hitler. Hitler entkam nur, weil er eine Viertelstunde früher als geplant den Münchner Bürgerbräukeller verlassen hatte. Bei dem Attentat starben acht Menschen, mehr als 60 wurden verletzt.

Manfred Maier vom Georg-Elser-Arbeitskreis Heidenheim folgte jetzt einer Einladung von Schulleiter Siegfried Ramsayer und hielt in der mit Schülern voll besetzten Aula einen Vortrag darüber, wie ein einfacher Mann dazu kam, dem Rad der Geschichte in die Speichen greifen zu wollen. Maier legte dar, dass Elser als Einzelperson gehandelt hatte. "Weil sich keine Partei, keine Gewerkschaft, kein Verband und auch keine Kirche später mit ihm brüsten konnte, nahm auch die Zunft der Historiker jahrzehntelang kaum Notiz von ihm."

Die Fragen der gut vorbereiteten Schüler forderten Maiers Expertenwissen heraus. Doch trotz der lebhaften Diskussion blieb offen, ob die Absicht Hitler zu beseitigen den Tod unschuldiger Menschen rechtfertigen kann. Zu guter Letzt rief Maier die jungen Leute auf: "Informiert euch und ergreift Partei!" Am Beispiel der demographischen Entwicklung machte er deutlich, wie wichtig die Stimme der jungen Generation sei. Nur so können sie verhindern, dass sie nicht am Ende die Verlierer der Überalterung der Gesellschaft werden.

Bildunterschrift

Schulleiter Siegfried Ramsayer (links), Geschichtslehrer und Schüler wollen anlässlich der 40-Jahr-Feier des Technischen Gymnasiums sowie des Tags der offenen Tür der HEID TECH am 15. Februar die Ergebnisse des Unterrichtsprojekts "Georg Elser" präsentieren. Manfred Maier vom Georg-Elser-Arbeitskreis Königsbronn (Dritter von links) unterstützt die Schule dabei mit Rat und Tat.